Das Schicksal der Elefanten in Thailand

In Thailand lebten vor hundert Jahren mehr als 100.000 Elefanten und auch davon eine Vielzahl in meiner Provinz Kamphaeng Phet. Leider wurde hier auch der Waldbestand dramatisch verringert und heute leben nach Schätzungen noch 5.000 Elefanten. Davon etwa 2.000 in freier Wildbahn. Jedoch in meiner Provinz leben die Elefanten alle in Gefangenschaft. So ist der asiatische Elefant ein Tier, was vor der Ausrottung steht. In den letzten Jahrzehnten wurde der Waldbestand um mindestens 20 % in ganz Thailand reduziert. Das ist auch ein Grund für den dramatischen Rückgang der Elefanten. Auch wurden männliche Elefanten rücksichtslos gejagt und wegen Elfenbein erschossen. Aber auch Elefantenkühe wurden umgebracht und ihren Babys beraubt. Diese wurden dann verkauft. Die Bauern jagten ebenfalls die Elefanten, wenn diese Schäden auf den Feldern anrichteten. Zwar erließ die thailändische Regierung 1989 ein Verbot das Abholzen der tropischen Wälder, aber jetzt traten andere Probleme auf. Der Holzbestand wurde zwar erhalten aber die Elefanten wurden nicht mehr gebraucht. Die Elefanten, die in Gefangenschaft gehalten wurden, waren gute Arbeiter bei der Holzfällung. Gerade in schwer zugänglichen Waldgebieten war der Einsatz von Elefanten unumgänglich. Aber durch das Holzverbot wurden die Elefanten nebst Besitzer arbeitslos. Arbeitslos und ohne Einkommen machten sich der Mahuts mit seinem Elefanten auf nach Bangkok, um zu betteln. Das mag für die Touristen sehr interessant sein aber den Behörden war das ein Dorn im Auge. So wurden die Besitzer samt Elefanten aus der Stadt gejagt und es wurde ihnen eine hohe Strafe angedroht, wenn sie wieder in Bangkok auftauchen.

Seit einiger Zeit befinden sich zahlreiche Elefanten in Touristenorten und hier können Urlauber das Leben der beschaulichen Tiere bewundern. Heute existieren in Thailand etwa 20 Elefantencamps und der Tourismus ist für den Mahuts, den Trainer und für die Tiere eine Art Lebensversicherung. Andere Mahuts haben mit ihren Tieren einen kleinen Zirkus eröffnet und ziehen von Ortschaft zu Ortschaft. Hier erfreuen sie Jung und Alt mit ihren Darbietungen. So war es auch in meiner Ortschaft in der Nähe der Stadt Kamphaeng Phet Plötzlich tauchte ein Pick up auf und mit lauter Stimme wurden die Elefanten für heute angekündigt. Die Veranstaltung beginne vier Uhr pm und alle sind herzlich eingeladen. Als der Pick up in der Nähe der Grundschule auftauchte, gab es dort unter den Kids kein halten mehr. Alle Kinder wollten sofort die Elefanten sehen. Auch mein Kleiner kam kurz nach Mittag aufgeregt aus dem Kindergarten und rief aufregend, Papi go tschang. Der Elefant ist nicht nur das Wappentier von Thailand, sondern auch ein ausgesprochen beliebtes Tier. Natürlich machten wir uns auf den Weg, denn ich liebte ebenfalls die Elefanten. Schon früher habe ich gern im Berliner Zoo die Elefanten bewundert und jetzt komme ich sogar in die Reichweite meiner Lieblingstiere. Das Camp wurde auf dem Gelände der Tempelanlage aufgeschlagen. Die Crew besteht aus vier Mahuts, einem Arbeiter und aus zwei Frauen. In sehr kurzer Zeit wurden Bambusstangen in die Erde gerammt und eine dichte Plane daran aufgehangen. Dabei dienten die 5 Elefanten als Helfer, denn auf den Rücken der Elefanten saßen die Mahuts und konnten so bequem die Plane an dem oberen Ende der Bambusstangen befestigen. Die Frauen stellten vor dem Eingang einen Tisch und fertig war die Lodge. Der Eintritt kostete 30 Bath und die Kinder hatten freien Eintritt. Pünktlich um vier begann die Vorstellung und in einer Stunde konnten wir die Kunst der Elefanten bestaunen. Im Anschluss gab es noch etwas Trinkgeld und in Windeseile wurde das Terrain abgebaut und weiter zog die Karawane, denn im Nachbarort warteten auch schon die Bewohner sehnsüchtig auf die Elefanten.

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